Junger Mann und alter Hase am Stadion-Mikrophon
Sönke Spille (Foto: Rouwen Schönwandt) ist Faustballer, 21 Jahre jung und bei der EFA 2017 Fistball Euro in Calw mittendrin. Nein, nicht als Spieler bei der EM der U21-Männer, sondern mit einem anderen wichtigen Part: Der junge Mann, der das Faustball-Einmaleins in der niedersächsischen Hochburg beim TV Brettorf lernte, ist der Veranstaltungssprecher im Georg-Baumann-Stadion und hat trotz seines jungen Alters bereits jede Menge Erfahrung als Moderator bei nationalen und internationalen Highlights.
Als 6-jähriger Steppke fing Sönke mit dem Faustball an. „Wenn man aus Brettorf kommt, hat man da auch wenig Chancen, etwas anderes zu machen“, scherzt er. Beim Wechsel vom Jugend- in den Herrenbereich entschied er sich, seine faustballerische Stärke vor allem neben dem Spielfeld auszuleben, denn am Mikrofon und vor der Kamera fühlt sich das Nordlicht wohl. Eher als Ausgleichssport drischt er noch Bälle im 5. Brettorfer Männerteam in der Verbandsliga.
Spille durfte mehrere Deutsche Meisterschaften als Sprecher begleiten, außerdem die Manor Indoors und Europameisterschaften in Deutschland und der Schweiz. Weitere Erfahrungen sammelte der sprachgewandte junge Mann im Basketball und bei Deutschen Meisterschaften der Handball-Jugend. „Mein persönliches Highlight war aber sicher die U18-Faustball-Weltmeisterschaft 2016 in Nürnberg-Eibach.“
„Entdeckt“ wurde Sönke Spilles „wahres“ Talent von Brettorf-Kamerad Uwe Kläner. „Er hat mich bereits mit zehn Jahren als Sprecher bei uns im Verein eingesetzt. „Als ich dann Holger Laser (Anmerkung: TV-Moderator und Stadionsprecher beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart) bei der Faustball-WM 2007 in Wildeshausen unterstützen durfte, wusste ich: auf dem Spielfeld mit dem Mikro würde ich auch gerne stehen. Später bei einer DM in Oldenburg musste Laser kurzfristig absagen, ich sprang für ihn ein – der Anfang meiner Sprecherkarriere.“ Doch so einfach, wie es klingt, ist der Job am Mikrophon nicht. Sönke Spille führt Übersichten und Statistiken mit nützlichen Infos zu den Sportlern und zu den Veranstaltungen und erweitert sein Fachwissen ständig. „Dazu wähle ich noch die Musik aus. Und beim Turnier gilt es dann, den Aktiven und Zuschauern ein echtes Erlebnis zu bieten.“ Auch in Calw: „Ich freue mich schon sehr auf diese EM.“
Ein Livestream-Dream-Team für die Euro 2017
Ueli Reißner (im Foto links) und Jan Ehrhardt, Bundesliga-erfahrene Faustballer des TV Stammheim, freuen sich auf die EFA Fistball Euro in Calw. Sie werden den Livestream moderieren, der die Spiele aus Calw ins weltweite Netz überträgt – für alle Faustballfans, die nicht in den Schwarzwald kommen (können). Jan Ehrhardt weist journalistisches Vorwissen auf. Er verfügt über Radioerfahrung und arbeitet(e) in den renommierten Sportredaktionen der Stuttgarter Zeitung sowie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Einen Faustball-Livestream zu moderieren verlangt ein gewisses Know-how, oder?
Ueli Reißner: "Das stimmt, aber es verlangt auch umfassendes aktuelles Wissen. Deshalb werden wir uns intensiv auf unsere Aufgabe vorbereiten."
Jan Ehrhardt: "Eine gewissenhafte Vorarbeit ist das A&O für eine gute Moderation."
Wie sieht die Vorbereitung genau aus?
Reißner: "Wir tragen eine Vielzahl von Informationen zusammen, sammeln Eckdaten, studieren Spielerlisten und bereiten Statistiken über alle Mannschaften vor."
Jan Ehrhardt: "Von Vorteil ist, dass wir keine Neulinge auf diesem Gebiet sind, da wir bereits die deutsche Meisterschaft der Frauen in Stammheim im März moderierten. Klar war für uns: Wenn wir eine Aufgabe annehmen, wollen wir es richtig machen. Deshalb hatten wir Videos von Faustballspielen per Video angesehen, ohne Ton – und diese Spiele zur Übung moderiert."
Freut Ihr euch auf die Aufgabe?
Ehrhardt: "Auf die Aufgabe, natürlich – und darauf, live bei der EM in Calw dabei zu sein."