Wer nicht in Calw live dabei sein kann, findet hier außerdem den aktuellen Livestream.
W9 Endspiel Frauen, Deutschland – Österreich 3:0 (11:5, 12:10, 11:4)
Deutschland ist Europameister!
Deutschland beginnt wie aufgezogen und lässt keinen Zweifel, wo das hinführen soll. 4:0, 6:1. Sonja Pfrommer und Stephanie Dannecker dreschen abgezockt auf die Kugel. Auch die Auszeit bringt keine Impulse, bei 9:2 ist der Satz praktisch entschieden, Sonja Pfrommer per Ass zum 11:5. Österreich wechselt in der Abwehr: Jana Pinsker für Katharina Lackinger, aber auch der zweite Durchgang gehört der Hauptangreiferin von Bundestrainerin Silke Eber, der Weltmeisterin und Europapokalsiegerin Sonja Pfrommer vom TSV Dennach. Hieslmair versucht nun Pfrommer aus dem Spiel zu nehmen – nur teilweise erfolgreich. Aber die Austria-Fünf bleibt dran. Pfrommer gelingt das 6:4, bei Österreich kommt Teresa Pichler ins Zuspiel für Verena Hieslmair. Austria erhält nach 8:4-Rückstand neuen Schwung – drei Ballgewinne in Serie. Ines Mayer sorgt mit einem 1a-Schlag auf Anna-Lena Aldinger für den Anschluss zum 9:8, Pfrommer zu optimistisch – Ausgleich! Dann aber ein blitzsauberes Ass, Satzball Deutschland. Ines Mayer wehrt nervenstark ab, 10:10. Zwei leichtsinnige Fehler entscheiden zugunsten des Titelverteidigers.
Satz 3: Pfrommer bleibt abgezockt und legt vor. Bei Österreich Janine Brunner im Angriff für Marlene Hieslmair. Steffi superkurz zum 2:0. Annika Bösch hervorragend in der Abwehr. Zwei Pfrommer-Fehler zum 2:2, aber Deutschland bleibt konzentriert und zeigt keine Ansatzpunkte für die Österreicher, um zuverlässig zu punkten. Ines Mayer hält die Rotweißroten im Spiel. Pfrommer lässt die Ö-Defense ins Leere laufen, 6:3 – Auszeit. Marlene Hieslmair soll noch einmal den Anschluss mit herstellen. Unglaubliche Rettungsaktion von Stephanie Dannecker, aber der lange Ballwechsel endet spektakulär für Österreich – 6:4. Aber Deutschland lässt sich nicht mehr tief beeindrucken und schaukelt den 3:0-Sieg überraschend locker nach Hause. Deutschland ist auch bei den Frauen erneut Europameister!
Sonja Pfrommer: „Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so deutlich werden würde. Aber wir hatten uns fest vorgenommen, heute nicht unsere Spannung im Lauf des Spiels zu verlieren, wie es gestern noch geschehen war. Das ist uns gelungen. Ein super Turnier hier in Calw, ich habe die Stimmung genossen. Schließlich ist das ja auch für mich fast ein Heimspiel. Heute abend werden wir gebührend feiern.“
Deutschland: Sonja Pfrommer, Stephanie Dannecker, Hinrike Seitz, Annika Bösch, Anna-Lisa Aldinger.
Österreich: Ines Mayer, Marlene Hieslmair, Karin Kempinger, Verena Hieslmair, Katharina Lackinger – Teresa Pichler.
M5 Endspiel Männer, Österreich – Deutschland 2:3 (8:11, 7:11, 11:6, 11:4, 9:11)
Deutschland ist Europameister!
Österreich und Deutschland schenkten sich von Anfang an nichts. Beide gingen mit immensem Engagement ins Finale, Austria-Käpt`n Gustav Gürtler und D-Angreifer Rouven Kadgien beherrschten die Szenerie, alle auf dem Platz waren hellwach und lieferten sich einen brachialen Schlagabtausch. Auch Karl Müllehner (A) und Malte Hollmann (D) droschen mächtig auf die Kugel. Mit 7:5 setzte sich Österreich erstmals kurz ab, doch Deutschland blieb dran, glich aus und profitierte von einem Übertritt Gustav Gürtlers. Österreich brachte Martin Pühringer, doch der Gegner ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Ohne Veränderung ging’s in den zweiten Satz. Christoph Iro zeigte sich weiterhin extrem stark in der Austria-Mitte. Aber Deutschland konnte das Niveau des Vortags weiter nicht halten und erlaubte sich zu viele kleine Fehler in Zuspiel und Abschluss. Auf deutscher Seite überzeugte einmal mehr der Wünschmichelbacher Abwehrspieler Jonas Schröter, aber Österreich kam von 3:7 noch mal auf 6:8 ran, dann verwandelten die Deutschen in den grünweißen Trikots.
Auch Durchgang drei begann ohne Wechsel. Müllehner kam zwei Mal durch die Mitte durch, Hollmann und Schachtsiek wirkten unglücklich in ihren Abwehraktionen. 5:1 Österreich, dann 7:2, 9:4 und schließlich 11:6. Und plötzlich ist Österreich wieder da. Vierter Satz, 5:0, erst der frisch eingewechselte Zweitschlagmann Lauritz Schubert verkürzt. Müllehner kontert, Österreich bleibt obenauf mit starken Abwehraktionen von Hübner, Iro und Seidl und gewinnt über 10:2 und 11:4 zum Satzausgleich. Nach 10-Minuten-Pause ging’s zurück auf den Platz, beide Teams starteten unverändert in den alles entscheidenden Durchgang. Iro mit unglaublicher Abwehraktion, Müllehner weiter stark. Dann drehten Kadgien und Hollmann auf, 3:5. Nach Abwehrfehlern aber wechselten die Österreicher mit 6:5-Führung die Seiten. Vielleicht war es der Wahnsinns-Diagonalball von Kadgien zum 6:7 für Deutschland, der das Spiel kippen ließ. Der eingewechselte Gürtler haute den Ball zum 7:9 in die Leine und nach zwei vergebenen Matchballen lobbt Hollmann die Kugel hinter die vorgerückte Abwehr – Deutschland ist erneut Europameister, Titelhattrick, erneut knapp gegen Österreich!
„Ziemlich geil“ fand das Zuspieler Ole Brune. „Danke für die Unterstützung an das Publikum!“ Hartmut Maus, Trainer U21: „Großes Dankeschön an das unglaubliche Publikum. Das grüne Trikot hat einen Nimbus: das ist unser Endspieltrikot, und in dem darf man nicht verlieren. Aber zugegeben: diese Leistung war gestern nicht abzusehen.“ Ole Schachtsiek: „Wir saßen in der Pause nach dem vierten Satz alle in der Kabine und haben nur rumgeschrien. Dann sind wir rausgegangen und haben einfach gewonnen.“
Österreich: Gustav Gürtler, Karl Müllehner, Christoph Iro, Philip Seidl, Laurenz Hübner – Martin Pühringer.
Deutschland: Rouven Kadgien, Malte Hollmann, Ole Brune, Ole Schachtsiek, Jonas Schröter – Lauritz Schubert.
W8 Spiel um Platz 3 und 4, Frauen, Schweiz – Italien 3:0 (11:6, 11:5, 11:8)
Die Italienerinnen wehrten sich tapfer, unterstützt von einem ansehnlichen Fan-Block – der allerdings nicht über die Alpen angereist war, sondern aus Mannheim, wo Zuspielerin Gloria Biasion beim TV Käfertal in der 2. Bundesliga spielt. Doch Mitte des ersten Satzes setzten sich die Schweizerinnen ab. Auch im zweiten Durchgang blieb die Sache eindeutig zugunsten der Eidgenössinnen, die zuverlässig abwehrten, ruhig aufbauten und sicher abschlossen. Der dritte Satz begann ganz nach dem Geschmack der „Italiener“ (3:4) und den Schweizerinnen gelang es bis zum 9:8 nicht, sich abzusetzen, ehe sie mit dem ersten Matchmall den Sack dann doch zumachten. Bronze für die Schweiz und ein dickes Plus an Erfahrung für die Südtirolerinnen bei der EM 2017 in Calw.
Schweiz: Celina Traxler, Janine Stoob, Natalie Berchtold, Katja Winiger, Tina Baumann.
Italien: Christine Meran, Marilena Menz, Gloria Biasion, Claudine Piha, Christa Larcher.
M4 Qualifikationsrunde U21-Männer, Schweiz – Deutschland 1:3 (15:13, 8:11, 6:11, 1:11)
Am Vortag ging die Begegnung der Kontrahenten über fünf Sätze. Dementsprechend lag Spannung in der Luft. Über dem Center Court strahlte die Sonne wieder und die rund 500 Zuschauer bekamen von Beginn an reichlich Spektakel geboten. Ständig wechselte die Führung, immer wieder wurde ausgeglichen. Das Match war geprägt von Spielfreude auf beiden Seiten, mit frechen Finten, sogar Blocksituationen, Hechtabwehren, krachenden Angriffen, unterschnittenen Kurzbällen. Bei 9:10-Satzball für Deutschland setzt Kadgien einen Schlag knapp links ins Aus. Ein langer Ballwechsel brachte die Schweiz in Front, aber Kadgien glich mit Angabe auf Egolf aus. Dann punkten Sepin (Ass) und Hollmann, 12:12, Auszeit Deutschland. Sepin serviert ins Seitenaus, gleicht aber selbst wieder aus. Dann sorgen zwei Kadgien-Angabenfehler für Jubel: „Hopp Schwiiz“!
Die Deutschen taten sich weiter schwer im Aufbau, aber auch den Schweizern unterliefen jetzt mehr Fehler. Nur einer steigerte sich: Rouven Kadgien wehrte stark ab und punktete im Rückschlag. 3:5, 4:8, auch bedingt durch den Seitentausch der deutschen Abwehrspieler Schachtsiek links, Schröter rechts. Dann kamen die Schweizer wieder fast heran (8:9) ehe Hollmann hinlangte und Kadgien zum 8:11 vollendete. Christoph Mächler kam in die Schweizer Abwehr, kurz darauf wurden auch Dominik Rhyn und Stefan Fehle (für Tim Egolf und Nicolas Fehr) eingewechselt. Der Neuendorfer Rhyn übernimmt die Angaben. Aber Deutschland rollte jetzt, das Publikum tobte. Durchgang 4 begann mit deutscher Effizienz und Dominanz, da half auch der Wechsel Jakob Heitz für Rhyn nicht. Erst nach 0:7 gelang Sepin der erste und einzige Ballgewinn.
Deutschland-Kapitän Ole Schachtsiek: „Im ersten Satz spielten wir durchwachsen, ähnlich wie gestern. Dann haben wir uns gesteigert – zum Glück, denn mit zwei Sätzen Rückstand wäre es knapp geworden. Nun nehmen wir gegen Österreich Rückenwind mit, auch wenn unser Gegner der klare Favorit ist. Wenn wir aber die Leistung der letzten beiden Sätze zeigen, wird es im Finale eine ganz enge Kiste.“
Schweiz: Jeróme Sepin, Tim Egolf, Noah Kellenberger, Joel Fehr, Nicolas Fehr – Christoph Mächler, Dominik Rhyn, Stefan Fehle.
Deutschland: Rouven Kadgien, Malte Hollmann, Ole Brune, Ole Schachtsiek, Jonas Schröter.
W7 Qualifikationsrunde Frauen, Österreich – Schweiz 3:0 (11:4, 11:6, 11:3)
„Pünktlich vor dem Spiel zum ersten Spiel feuchten wir den Platz noch mal an“, moderierte Stadionsprecher Sönke Spille zu dem kurzen kräftigen Regenschauer bei der Begrüßung an. Österreich begann hellwach und bewegte sich auf dem nassen, schnellen Grün ganz sicher. Der erste Satz war über die Zwischenstände 4:0, 6:2 und 9:3 schnell mit 11:4 gewonnen. Livia Galli (für Janine Stoob) sollte nun für mehr Druck sorgen, aber es waren Austria-Fehler, die für ein 1:3 zugunsten der Schweizer sorgten. Dann aber punktete Österreich fünfmal in Serie (6:3), die Basis für den zweiten Satzsieg. Auch im dritten Durchgang – Stoob kam zurück für Galli – unterliefen den Schweizerinnen zu viele Fehler, oftmals durch ungenaues Zuspiel oder Leinenfehler. Die Österreicher hingegen ließen den Ball wie am Schnürchen laufen. Zuspielerin Teresa Pichler, inzwischen eingewechselt, gelang fast alles. 5:1, 9:2, kurz darauf Jubel über den gelungenen Einzug ins EM-Endspiel gegen Deutschland.
Abwehrspielerin Karin Kempinger: „Wir sind megaglücklich, sind gleich in einen Flow reingekommen und hatten einfach nur Spaß, vor dieser tollen Kulisse so zu spielen – ein Traum. Jetzt sind wir super motiviert für das Finale, wollen einfach nur reingehen und gegen Deutschland ein geiles Match abliefern.“
Österreich: Ines Mayer, Marlene Hieslmair, Verena Hieslmair, Karin Kempinger, Katharina Lackinger – Teresa Pichler.
Schweiz: Celina Traxler, Janine Stoob, Natalie Berchtold, Tina Baumann, Rahel Hess – Livia Galli.
Samstag-Spiele
M3 Vorrunde U21 Männer, Deutschland – Schweiz 2:3 (11:8, 11:9, 9:11, 8:11, 6:11)
Eigentlich ging es in dieser Begegnung nach dem vorzeitigen Vorrundensieg der Österreicher „nur“ noch um die Ehre. Und für die Trainer darum, die passende Formation für den Sonntag zu finden, wenn beide um 12:15 Uhr erneut um den Einzug ins Endspiel antreten dürfen. Aber das waren mehr als genug Gründe für die Beteiligten, um jeden Ball zu fighten. Entsprechend bissig und eng ging es zu. Die Schweizer führten 5:6, Deutschland konterte (9:6) und der Schweizer Hauptangreifer Jérome Sepin musste hohes Risiko eingehen – was mit Fehlern verbunden war. Einen Satzball konnte Swiss noch abwehren, dann war die 1:0-Führung der Deutschen eingetütet. Coach Christian Zbinden versuchte neue Impulse zu setzen und wechselte Timo Hagmann, Joel Fehr und Stefan Fehle ein. Deutschland setzte sich dennoch auf 6:2 ab. Die Schweizer hielten zwar weiter dagegen, mussten aber auch Satz 2 abgeben, da Malte Hollmann, der Schlagmann vom TV Brettorf, zuverlässig traf.
Allrounder Jaro Jungclaussen wurde in den deutschen Angriff eingewechselt, doch die Schweizer bestimmten das Geschehen. Über 3:7 und 5:10 wurde es noch mal knapp, dann war es Jérome Sepin, der mit einer bärenstarken Aktion den Satzgewinn eintütete (9:11). Die Eidgenossen dominierten auch Durchgang 4, in dem Jungclaussen in die Mitte rückte und Hollmann in den Angriff zurückkehrte. Im entscheidenden Durchgang boten beide Teams nochmals reichlich Unterhaltung. Die Schweizer gingen mit zwei Bällen Vorsprung in den Seitenwechsel (4:6), da Sepin, der Angreifer des STV Walzenhausen, souverän blieb. Rouven Kadgien spielte auf deutscher Seite eher eine untergeordnete Rolle, die spektakulären Punktgewinne glückten Hollmann. Am Ende jubelten die Schweizer verdientermaßen.
Christian Zbinden, Trainer Schweiz: „Unser Hauptproblem ist nicht, dass wir nicht mithalten können. Sondern dass uns im Angriff manchmal das Selbstvertrauen abgeht. Aber sie können es – und sollen einfach aufspielen. Wenn wir an uns glauben, können wir jeden schlagen. Dieses Wissen wollen wir nun ins Halbfinale mitnehmen. Den Abend verbringen wir nicht bei einem alkoholfreien Bierchen, sondern auf der Physio-Liege.“
Hartmut Maus, Trainer Deutschland: „Bei unseren Jungs scheint heute das Selbstvertrauen zu fehlen. Jetzt müssen wir das Team aufbauen und morgen ist ein neuer Tag. Im Rheinland sagt man: am Ende kackt die Ente.“
Für Deutschland spielten: Rouven Kadgien, Malte Hollmann, Ole Brune, Oliver Kraut, Ole Schachtsiek.
Für die Schweiz spielten: Jérome Sepin, Noah Kellenberger, Christoph Mächler, Tim Egolf, Nicolas Fehr, Timo Hagmann, Joel Fehr, Stefan Fehle.
W5 Vorrunde Frauen, Deutschland – Schweiz 3:0 (11:4, 11:7, 11:5)
W6 Vorrunde Frauen, Österreich – Italien 3:0 (11:2, 11:5, 11:5)
Mit einem klaren 3:0 gegen die Schweizerinnen sicherten sich die Gastgeber-Frauen den Vorrundensieg und damit den Einzug ins Endspiel am Sonntag. Die Österreicherinnen mussten gegen Italien nur das nötigste tun, um Platz 2 zu sichern. Beide Begegnungen endeten fast zeitgleich.
Silke Eber, Trainerin der deutschen Mannschaft: „Es war nicht unbedingt notwendig, drei Mal zu gewinnen – aber es ist gelungen. Die Österreicherinnen haben uns sehr gefordert. Wir müssen noch Kleinigkeiten verbessern. Welche das sind, werde ich jetzt aber sicher nicht preisgeben. Die Veranstaltung hier in Calw gefällt mir sehr gut. Man merkt, dass sich die Organisatoren sehr große Mühe geben. Wir haben uns von Beginn an sehr wohl gefühlt und uns wird jeder Wunsch von den Augen abgelesen.“
Für Deutschland spielten: Sarah Reinecke, Pia Neuefeind, Stephanie Dannecker, Michaela Grzywatz, Seike Dieckmann, Annika Bösch, Anna-Lisa Aldinger, Aniko Müller.
Für die Schweiz spielten: Livia Galli, Janine Stoob, Jamie Bucher, Katrin Lüchinger, Geraldine Vogel, Rahel Hess.
Für Österreich spielten: Carina Steindl, Jana Pinsker, Karin Kempinger, Teresa Pichler, Teresa Spadinger, Katharina Lackinger.
Für Italien spielten: Christa Larcher, Gloria Biasion, Christine Meran, Marilena Menz, Claudine Piha.
26.08.2017, 15:46h
M2 Vorrunde U21 Männer, Österreich – Schweiz 3:0 (12:10, 11:1, 11:8)
Erstmals erklingen die berühmten Kuhglocken der Schweizer Fans. Das Spiel wogt mit kurzen Ballwechseln hin und her über 3:3, 6:6, 8:8. Österreich agiert noch nicht so überzeugend wie zuvor gegen Deutschland. Holzweber platziert einen Diagonalschuss zum 9:8, doch die Eidgenossen wehren sich. Einen Satzball für die Schweiz wehrt Pühringer ab, Holzweber vollendet für Österreich mit einem laaangen Ball, der umstritten „drin“ gegeben wird. Der zweite Satz läuft ernüchternd für die Schweizer an: 6:0 für Österreich durch mehrere unnötige Fehler. Trainer Zbinden versucht es mit Jakob Heitz und Dominik Rhyn im Angriff, Markus Reinegger darf für Österreich rein. Es ändert nichts. Erst bei 10:0 gelingt der einzige Punktgewinn für die Schweizer, die im Angriff zu harmlos sind und sich zu viele Fehler leisten. Highlights im letzten Durchgang: ein Rundschlag-Kunstschuss von Gustav Gürtler zum 3:0, die Aufholjagd der Schweizer bis zum 6:5 sowie in spektakulärer „Pühringer“ zum 11:8. Österreich jubelt verdient und steht vorzeitig als Endspielteilnehmer am Sonntag fest. Der starke Gustav Gürtler fasst den ersten Tag zusammen: „Das ist bisher perfekt gelaufen. Jetzt mal sehen, was wir im Finale hinkriegen.“
Für Österreich spielten Laurenz Hübner, Philip Seidl, Jan Holzweber, Martin Pühringer, Christoph Iro, Markus Reinegger.
Für die Schweiz spielten Christoph Mächler, Nicolas Fehr, Tim Egolf, Noah Kellenberger, Jerome Sepin, Dominik Rhyn, Jakob Heitz.
26.08.2017, 14:44h
W4 Vorrunde Frauen, Italien – Schweiz 0:3 (6:11, 4:11, 4:11)
Die Begegnung ist schnell erzählt. Die Schweiz führt (1:4), ehe die Azzurri-Damen besser ins Spiel kommen (4:7). Kurz darauf wehren sie zwar noch einen Satzball ab, dann ist es geschehen: 6:11. Im zweiten Durchgang setzt sich die Schweiz nur langsam auf 4:6 ab, dann geht’s schnell und Janine Stoob vollendet zum 4:11. Italien wechselt noch durch, doch am 4:11 im dritten Satz ändert das nichts mehr.
Für Italien spielten Claudine Piha, Alegra Longhin, Marilena Menz, Christa Larcher (alle SSV Bozen), Gloria Biasion (TV Käfertal), Christine Meran (STV Affoltern).
Für die Schweiz spielten Celina Traxler, Natalie Berchtold, Janine Stoob, Tina Baumann, Katja Winiger (alle TSV Jona).
26.08.2017, 15:20h
W3 Vorrunde Frauen, Deutschland – Österreich 3:2 (11:8, 11:6, 11:13, 9:11, 11:7)
Die deutsche Mannschaft fackelt nicht lange: 3:1, 6:3, immer wieder setzt Hinrike Seitz das Angriffsduo Pfrommer/Dannecker stark in Szene. Die frisch gebackene deutsche Meisterin aus Schneverdingen spielt auf der Mitteposition einen herausragenden Part. Dann kommen die Österreicherinnen ins Match und bis auf 9:8 heran – ein Pfrommer-As und starke Aktionen nach einem spannenden Ballwechsel bringen den Satzsieg.
Seitz bringt weiterhin mit mutigen, offensiven Zuspielen ihre Vorderleute in Stellung, Austria wechselt in der Angabe auf Marlene Hieslmair. Über 7:2 marschieren die Damen um Sonja Pfrommer zur sicheren 2:0 (11:6)-Satzführung. Österreich setzt nun wieder auf Ines Mayer an der Angabe und bringt Janine Brunner für Marlene Hieslmair am Zweitschlag und Verena Hieslmair im Zuspiel. Nun ist das Match ausgeglichen, Österreich geht sogar 5:8 in Führung. Pfrommer aber findet Lücken in der U-Formation der Österreicherinnen, die Karin Kempinger als Mittespielerin hinter der Grundlinie platzieren. Mayer kontert mit langen Bällen und Österreich verkürzt. Ines Mayer gegen Sonja Pfrommer lautet jetzt das spannende Duell, eine Mayer-Angabe sowie ein langer Rückschlag sorgen für das 11:13. Vierter Durchgang: Allrounderin Anna-Lisa Aldinger aus Dennach kommt in der rechten Abwehr für Grzywatz und führt sich stark ein. Erneut stehen aber die Hauptangreiferinnen im Fokus. Im deutschen Team schleichen sich immer mehr Ungenauigkeiten ein – 2:5. Die von zahlreichen Fans lautstark unterstützten Austria-Girls bleiben bis zum 4:9 vorn, bei 8:9 scheint es noch mal eng zu werden, doch Mayer punktet mit präzisen Bällen (9:11).
Im entscheidenden Satz setzt Österreich wieder auf Marlene Hieslmair: Deutschland geht in Führung, spielt konzentriert und führt zum Seitenwechsel 6:2. Österreich wehrt sich bis zum 8:6 und 9:7, doch nun punktet Steffi Dannecker diagonal und lang nach rechts zum 10:7 und zum Matchgewinn. Deutschland erkämpft sich unter der brennenden Nachmittagssonne über Calw den 3:2-Sieg. Stephanie Dannecker war nach kurzer Verschnaufpause zum Scherzen zumute: „Fünf Sätze bei diesen Temperaturen, das wäre eigentlich nicht nötig. Aber wir wollen dem Publikum hier ja auch etwas bieten.“ Sie schätzt die Austria-Damen als härtesten Gegner dieser EM im Kampf um die Goldmedaille ein.
Für Deutschland spielten Stephanie Dannecker (TSV Calw), Sonja Pfrommer (TSV Dennach), Hinrike Seitz (TV Jahn Schneverdingen), Annika Bösch (TSV Calw), Michaela Grzywatz (TSV Essel), Anna-Lisa Aldinger (TSV Dennach).
Für Österreich spielten Ines Mayr (FBC Linz Urfahr), Marlene Hieslmair (Union Nussbach), Teresa Pichler (FSC Wels 08), Karin Kempinger (FBC Linz Urfahr), Katharina Lackinger (Union Nussbach), Janine Brunner (ASKÖ Laakirchen), Verena Hieslmair (Union Nussbach).
26.08.2017, 13:28h
M1 Vorrunde U21 Männer, Deutschland – Österreich 0:3 (6:11, 10:12, 3:11)
Die Österreicher drehen auf, kämpfen um jeden Ball, sind sofort drin. Deutschland hingegen kämpft vor allem mit sich selbst, liegt früh 3:7 hinten. Auch nachdem Trainer Hartmut Maus schon vor Ende des ersten Durchgangs den Zuspieler Paul Barklage gegen Ole Brune austauscht, läuft es nicht besser. Der Satz geht überraschend klar an die Gäste (6:11). Gustav Gürtler verwertet in dieser Phase sogar misslungene Zuspiele, punktet mehrmals mit halblangen Bällen und die bärenstarke Austria-Abwehr sorgt für Sorgenfalten auf Seite der deutschen Trainer. 2:5, dann bringt Rouven Kadgien mit zwei, drei starken Angriffen ins Spiel zurück. 5:5. Austria-Coach Klemens Kronsteiner bringt Martin Pühringer als Angreifer und zieht kurz darauf, bei der ersten deutschen Führung (8:7) die Auszeitkarte. Pühringer gleicht aus, Malte Hollmanns Angaben mangelt es weiter an Durchschlagskraft, so dass die Österreicher immer im Spiel bleiben. Dennoch hat Deutschland in dieser wichtigen Phase einen 10:9-Satzball. Der hervorragende Zuspieler Christoph Ihro und Angreifer Pühringer bringen die 2:0-Satzführung unter Dach und Fach. Beide Trainer schicken ihre Teams unverändert in den dritten Durchgang und nach 0:3-Rückstand kommt auf der deutschen Seite Lauritz Schubert für den unglücklich agierenden Hollmann. Allein, es ändert nichts. Die Zuspiele sind schwach, Österreich punktet locker und lässig mit Diagonal- und halblangen Bällen. Auch der Wechsel von Ole Schachtsiek für Paul Barklage bringt keine Verbesserung. Österreich nützt gleich den ersten von sieben Matchbällen zum 3:11. Hängende Köpfe bei den Titelverteidigern aus Deutschland und ihren Fans, breite Brust bei den Herausforderern. Karl Müllehner: „Ein gutes Gefühl, so klar gegen Deutschland zu gewinnen. Aber als Titelfavorit sehe ich uns momentan noch nicht.“
Für Deutschland spielten Rouven Kadgien (VfL Kellinghusen), Malte Hollmann (TV Brettorf), Jonas Schröter (TV Wünschmichelbach), Paul Barklage (Ahlhorner SV), Johann Habenstein, Ole Brune (TK Hannover), Lauritz Schubert (VfK Berlin), Ole Schachtsiek (TSV Hagen).
Für Österreich spielten Gustav Gürtler (TV Enns), Christoph Iro (TV Enns), Philip Seidl (Union Waldburg), Karl Müllehner (Union Vöcklabruck), Laurenz Hübner (TuS Kremsmünster), Martin Pühringer (DSG Froschberg).
26.08.2017, 12:21h
W2 Vorrunde Frauen, Schweiz – Österreich 1:3 (12:10, 6:11, 8:11, 6:11)
Österreich geht als leichter Favorit auf den Platz und führt schnell. Bei 6:9 für die Austria-Damen scheint der erste Satz schon fast gelaufen, dann drehen die Eidgenössinnen auf, kommen auf 10:10 heran und gewinnen den ersten Satz nach einer Aus-Angabe von Ines Mayer (12:10). Auch im zweiten Satz kommt Österreich mit sauberen Zuspielen und durchdachten Angriffen besser ins Spiel und führt schnell (4:7). Auch nach der Auszeit der Schweizerinnen lassen sich die Weißroten den Vorsprung diesmal nicht mehr nehmen, gewinnen sicher 6:11 und gleichen damit aus. 0:3 und 3:7 heißt es im dritten Durchgang, in dem auf Österreicher Seite Jana Pinsker für Karin Kempinger in die Abwehr einrückt. Bei 6:10 kommen die Schweizerinnen nochmal auf 8:10 heran, dann beendet ein Leinenball den Satz (8:11). Nun sind die Österreicherinnen richtig im Spiel, die Schweizerinnen können nur mit Kampf dagegenhalten. Am Ende gewinnt Austria sicher 6:11.
Für Österreich spielten Marlene und Verena Hieslmair, Ines Mayer, Katharina Lackinger, Karin Kempinger, Jana Pinsker.
Für die Schweiz spielten Celina Traxler, Janine Stoob, Tina Baumann, Natalie Berchtold, Katrin Lüchinger.
26.08.2017, 12:09h
W1 Vorrunde Frauen, Deutschland – Italien 3:0 (11:3, 11:8, 11:2)
Aller Anfang war schwer für die deutschen Damen. Eigenfehler auf beiden Seiten unterstrichen die Nervosität zum EM-Auftakt zwischen Favorit Deutschland und Außenseiter Italien. Ab 4:3 für Deutschland waren das Abtasten vorbei, vor allem Pia Neuefeind, die Ahlhornerin, punktete fleißig und Deutschland gewann sicher 11:3. Im zweiten Satz häuften sich die Fehler in der Abwehr, die Südtirolerinnen, die fast allesamt beim SSV Bozen im Verein spielen, glichen sogar bis zum 8:8 immer aus. Lediglich die Angabenpunkte von Pia Neuefeind hielten Germany auf Kurs. Zwei Angabenfehler der Italienerinnen besiegelten das 11:8. Im letzten Durchgang setzte sich Deutschland ohne Probleme ganz locker durch. Seike Dieckmann (Deutschland) vom TSV Essel zog kurz Bilanz: „Wir hatten Schwierigkeiten ins Spiel reinzukommen, haben dann aber langsam unseren Rhythmus gefunden. Das war ganz okay.“
Für Deutschland spielten Sarah Reinecke, Pia Neuefeind, Michaela Grzywatz, Seike Dieckmann, Anna-Lisa Aldinger und Aniko Müller.
Für Italien spielten Gabriela Hofer, Christa Larcher, Christine Meran, Gloria Biasion, Marilena Menz, Claudine Piha, Alegra Longhin.
26.08.2017, 11:18h
Los geht’s!
Thomas Stoll, Chef des Organisationsteams und der Calwer Oberbürgermeister Ralf Eggert begrüßten Sportler und Zuschauer, Franco Giori, Präsident des europäischen Faustballverbands EFA erklärte die EFA Fistball Euro 2017 für Frauen und U21-Männer für eröffnet. Die Spielerinnen schlagen sich ein, auf dem Center Court beginnt um 11.30 Uhr das Damen-Match Deutschland gegen Italien, auf Platz 2 treten die Schweizerinnen und die Österreicherinnen gegeneinander an.